Jane Nickerson: So wie Kupfer und Gold



Meine Wertung: ♥♥♥♥ 
Preis: 16,99€
Gebundene Ausgabe: 448 Seiten
Verlag: cbt (23. September 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3570162680
ISBN-13: 978-3570162682
Vom Hersteller empfohlenes Alter: Ab 13 Jahren
Originaltitel: Strands of Bronze & Gold

 
R E I H E
1. So wie Kupfer und Gold
2. The Mirk and Midnight Hour (englischer Titel)
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Üppige Gewänder, prächtige Sprache und atemberaubender Plot

Boston, 1855. Sophia ist 17, als sie nach dem Tod ihres Vaters als Waise dasteht. Da erhält sie einen Brief von ihrem Paten Bernard de Cressac, der sie auf seine Plantage in Mississippi einlädt. In Wyndriven Abbey angekommen, zieht der attraktive Gentleman und sein luxuriöser Lebensstil die junge Frau in seinen Bann. Doch je näher sich die beiden kommen, desto mehr spürt Sophia, dass Bernard eine dunkle Seite hat. Als ihr schließlich immer wieder junge, schöne Frauen mit rotem Haar erscheinen – die ihr selbst sehr ähnlich sehen-, wird Sophia misstrauisch. Sie erfährt, dass Cressac bereits mehrfach verheiratet war und alle Ehefrauen unter mysteriösen Umständen ums Leben kamen ... Ist Sophia die Nächste? Oder kann sie das Netz, das Cressac um sie gesponnen hat, rechtzeitig zerreißen? (Quelle: amazon.de)
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Jane Nickersons "So wie Kupfer und Gold" ist angepasst an das Märchen "Blaubart" von den Gebrüder Grimm. Um ehrlich zu sein, konnte ich mich gar nicht mehr an dieses Märchen erinnern und habe eine Kurzzusammenfassung im Internet überflogen. Dennoch muss ich gestehen, dass mir Jane Nickersons "Neuauflage" der Hoffnunglos wirkenden Geschichte, welche im 19. Jahrhundert spielt, romantischer, spannender, mysteriöser vorkommt.

Die 17 Jährige Protagonistin Sophia wird nach dem Tod ihres geliebten Vaters in die Obhut ihres immer sehr großzügigen Patenonkels Bernard de Cressac gebracht. Schnell wird dem Leser bewusst, dass der gute Bernard die junge, aus ärmlichen Verhältnissen stammende Waisin keinesfalls aus Liebenswürdigkeit bei sich aufgenommen hat.  Jane Nickerson schafft es eine unglaublich komplexe Welt für ihre Leser zu gestalten. Wow, die Beschreibungen waren teilweise so bildhaft, als würde ich mich mit den Charakteren in einem Raum befinden. Das pompös eingerichtete Anwesen und die dazu gehörige weitläuftige Plantage wirkt natürlich äußerst einschüchternd auf Sophia. Durch die Ich Perspektive aus der dieser Roman geschrieben wurde, kann der Leser sich perfekt in die junge Protagonistin herein versetzen und alle ihre Gefühle nach voll ziehen. Ich muss allerdings einen Stern in der Bewertung abziehen, da ich im Mittelteil des Buches immer häufiger über die Protagonistin geschimpft habe. Bernard hat ihr befohlen lieb und artig zu sein, dies und das zu tun und sie hat natürlich dies und das getan. Während ich, als Leserin, immer häufiger wahnsinnig die Buchseiten angeschrieen habe, dass die gefälligst nicht dies und das tun soll.

Die Protagonistin Sophia ist eine unglaublich liebenswürdige und teilweise zu liebe Charakterin. Bernard hätte, wenn sie ihm nicht so dankbar für die vielen Geschenke wäre und nicht so einen weichen, liebevollen Charakter hätte, niemals einen solchen Einfluss auf sie gehabt. Allerdings hat er sie unterschätzt und das wird ihm immer mehr zum Verhängnis, denn er muss ihr wieder und wieder Eingeständnisse machen, die ihn keineswegs glücklich stimmen. Sophia ist zunächst geblendet von dem riesigen Haus, dem riesigen Anwesen und den riesigen Geschenken, allerdings lernt sie immer mehr Wesenszüge an Bernard kennen, die ihr überhaupt nicht gefallen. Mit und mit lüftet sie seine Geheimnisse und Geschichte wird immer mysteriöser, spannender und beinahe schon Thrillerartig!

Bernard hatte nicht nur eine Ehefrau, nicht zwei, nicht drei, neeein er hatte gleich vier Ehefrauen. Und scheinbar hat er immer noch nicht genug davon junge, arme, hilflose Frauen zu verführen, vollkommen zu isolieren und seinen fürchterlichen Launen aus zu setzen. Sehr früh ahnt der Leser, dass mit diesem schmierigem, leider auch sehr einflussreichem Mann etwas gehörig nicht stimmen kann. Und natürlich wird dieser Verdacht auch bestätigt. Ich habe lange gehofft und gewartet, dass dieser Schweinehund seine gerechte Strafe entgegen nehmen darf. Allerdings, da "So wie Kupfer und Gold" an ein Märchen angelehnt ist, muss es doch ein Happy End haben und gut ausgehen, oder etwa doch nicht?

Nachdem über die Hälfte des Buches nur die Geschichte zwischen Sophia, Bernard und dessen Vergangenheit abgehandelt wird, habe ich mich umso mehr gewundert, über die ganz plötzlich auftauchende Liebesgeschichte! Aber umso größer war auch meine Freude. Auch diese etwas schwierig und verworren gestaltete Liebesgeschichte schmiegt sich dem Rest der Handlung perfekt an und macht das Buch umso romantischer. Neben der Liebesgeschichte, hat die Autorin auch noch einiges Politisches aus dem Zeitalter der Handlung zu bieten. So wird die Unterjochung der dunkelhäutigen Sklaven besonders gut und sachlich dargelegt und auch der kirchliche Glaube kommt nicht zu kurz. Das Buch ist wirklich bis auf die fehlende Spannung im Mittelteil sehr gelungen und lesenswert. Besonders Liebhaber des historischen Jugendbuchgenres werden hier ihren Spaß haben.

Ein thrillerartiger, historischer und doch märchenhafter Jugendroman.
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C O V E R    5+|5 Pandas
S T O R Y    4|5 Pandas
  S C H R E I B S T I L     4|5 Pandas
E M O T I O N E N    4|5 Pandas
C H A R A K T E R E    4|5 Pandas
  

3 Kommentare:

  1. Ach wie schön ♥
    Ich würde sagen, dass hat sich doch so richtig gelohnt. Ich freue mich, dass das Buch jetzt auch auf meinem SuB liegt ;) Ich glaube das ist was für mich und meinen Lesegeschmack. :)

    LG
    Lilly

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  2. Ich habe das Buch letztens in der Buchhandlung gesehen, im ersten Moment musste ich direkt an "Feuer und Glas" von Brigitte Riebe denken, das Cover hat mich einfach daran erinnert...
    Es hört sich wirklich richtig interessant und spannend an!

    Liebe Grüße
    Rubin:)

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  3. Thrillerartig finde ich schon etwas übertrieben, aber spannend ist es schon, zumindest für die vom Verlag empfohlene Altergruppe.

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