{Rezension} Janet Edwards: Earth Girl 01 - Die Prüfung


Meine Wertung: ♥♥♥♥
Preis: 12,90€  
Taschenbuch: 448 Seiten
Verlag: rororo (1. September 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3499259028







Die Reihe:
Earth Girl
1.) Die Prüfung
2.) ???
3.) ???

* * * 
Sie kommt von der Erde. Ihr Schicksal steht in den Sternen. Jarra ist ein «Earth Girl». Während sich der Rest der Menschheit aufmacht, fremde Galaxien zu entdecken, ist Jarra zu einem Leben auf dem alten Heimatplaneten verdammt: Aufgrund eines Gendefekts kann sie nicht teleportieren. Sie gehört zu den Ausgestoßenen, den Wertlosen. Aber Jarra hat einen Traum: Sie will normal sein, will wie alle anderen studieren. Ihre Leidenschaft ist die Frühgeschichte – der faszinierende Zeitraum vor Erfindung der Portaltechnik. Damals lebten die Menschen in riesigen Städten wie New York, die heute nur noch Ruinen sind. Um ihren Traum wahr werden zu lassen, muss Jarra ihre Identität ver­leugnen. Sie ist bereit, diesen Preis zu zahlen. Doch als ein schreckliches Unglück droht und nur Jarra es aufhalten kann, beginnt sie sich zu fragen, ob es wirklich so erstrebenswert ist, normal zu sein ... (Quelle: amazon.de)


Janet Edwards lebt mit ihrem Mann und ihrem Sohn in der Nähe von Birmingham. Sie hat in Oxford Mathematik studiert und ist ein großer Science-Fiction-Fan. (Quelle: amazon.de)







Janet Edwards Debüt "Earth Girl - Die Prüfung" ist ein absolut interessantes Buch, was definitiv lesenswert ist und zwar auch für alle Leser, die nicht so Dystopie begeistert sind.
Das Cover ist eigentlich nichts besonnderes und trotzdem hat es mich in seinen Bann gezogen. Wahrscheinlich lag dies nicht nur an der schönen, schlichten Gestaltung, ondern auch an dem hübschen Covergirl und natürlich an dem Titel der Reihe "Earth Girl". Zuerst habe ich bei diese Titel angenommen, dass es sich bei diesem Roman um einen Hexenroman handelt, aber durch den Klappentext wird schnell deutlich, dass dieser Roman dystopisch ist.

Jarra ist ein 18-Jähriges Mädchen, welches 2789 lebt. Die Welt, wie wir sie kennen gibt es nicht mehr. Großstädte, wie New York sind verlassen und die Skyscraper größtenteils Ruinen. Die Menschen haben die Erde verlassen und leben auf anderen Planeten, welche sich Alpha, Beta usw. nennen und bewegen sich durch Portale. Allerdings gibt es Menschen, die auf anderen Planeten nicht überlebensfähig sind. Diese Menschen leben gezwungenermaßen auf der Erde und werden als Behinderte bezeichnet, so auch Jarra. Sie leidet sehr darunter, besonders unter der Tatsache, dass ihre Eltern sie einfach abgeschoben und allein gelassen haben. Nachdem Jarra ihren Abschluss gemacht hat, erfüllt sie ihren Traum und schreibt sich in einen Kurs der Vorgeschichte ein. Allerdings besuchen diesen Kurs ausschließlich Menschen ohne Behinderung. Jarra gibt sich als Militärtochter aus und belügt ihre Mitstudenten von Beginn an.

Auf Janet Edwards Schreibstil war ich besonders gespannt. Schließlich heißt es ja, dass Naturwissenschaftlicher eher unkreativ sind. Was natürlich absoluter Schwachsinn ist, denn ich bin ja schließlich auch Eine. Auch Edwars beweist ihre unglaubliche Kreativiät. Die Welt, die sie um Jarra gestaltet ist sehr komplex und so glaubhaft, dass ich mich selbst of im verwüsteten New York auf der Ausgrabungsstätte gesehen habe. Die Handlung ist logisch aufgebaut, bringt dem Lesen Jarras Welt sehr nahe, sodass man das Buch kaum zur Seite legen kann. Janet Edwards beschreibt viel Geschichtliches, für mich persönlich war dies hochinteressant, weil die meisten Dinge von ihr selbst erfunden sind, schließlich leben wir ja nicht im Jahr 2789. Manchmal wirkte dieser Wulst an Informationen etwas erdrückend und Spannungshemmend, was wirklich schade ist, denn an Spannung mangelt es in "Earth Girl" wirklich. Dennoch macht die Autorin dies durch ihre fesselnde Handlung wieder weg und begeistert mich so sehr, dass ich sehr hibbelig auf den zweiten Band warte.

Jarra ist, obwohl sie ein Lügengerüst um sich aufbaut, ein sehr liebenswürdiger Charakter. Sie ist extrem ehrgeizig, wissbegierig und es gibt so gut wie keine Dingen, von denen Jarra keine Ahnung hat. Sie erkämpft sich in ihrem Ausgrabungsteam direkt Position 1 und hilft ihren Mitstudenten, die nicht so viel Ahnung von praktischer Vorgeschichte haben, wo sie nur kann und das obwohl diese eigentlich die ach so verhassten "Exos" (Schimpfwort für nicht behinderte Menschen) sind. Und obwohl sie von allen bewundert wird, sogar von ihrem Dozenten, hat sie Minderwertigkeitskomplexe und es fällt ihr schwer zu sich selbst zu stehen, sodass sie immer mehr in ihr ausgedachtes Leben flieht. Ihre Mitstudenten sind gar nicht so "Affenfeindlich" (Schimpfwort für Behinderte) wie sie erwartet hatte und deswegen hätte ich sie oftmals am Liebsten geschüttet und sie angeschrien, sie solle den Menschen doch endlich die Wahrheit sagen, denn sie haben dies wirklich verdient. In "Earth Girl" gibt es sehr viele Charaktere, zu Beginn kam ich durcheinander mit den vielen verschiedenen Namen aus Jarras Kurs. Doch im Grunde habe ich diese mit und mit zusammen mit Jarra gelernt.

Am liebsten mochte ich Fian, eine der engeren Freunde von Jarra. Diese ist Jarra treu ergeben und hängt sich immer an ihre Fersen. Jarra vertraut ihm auch gleich ihre Rettungsleine an, beim praktischen Teil ihres Geschichtsvorkurses. Da sie kein unangenehmes "Tag-Point-Jucken" bekommen hat, welches auftritt, sobald man sich nicht mit der Person wohl fühlt, welche für seine Sicherheit verantwortlich ist. Dementsprechend passt Fian perfekt zu ihr. Zumal er intelligent, witzig ist und absolut dem Aussehen ihres Traummannes entspricht. Schade ist nur, dass Jarra immer wieder zu JMT (Jarra Militärtochter) wird und Fian nicht ihr wahres Ich zeigt. 

Gelungen sind die kleinen lustigen Einfälle der Autorin, zum Beispiel sind die Jugendlichen was Sexualität an geht  sehr prüde, so heißt es nicht "Wow, hat der einen heißen Hintern.", sondern "Der hat schöne Beine.". Das hat mich immer wieder zum Schmunzeln gebracht. Leider war das Ende recht enttäuschend. Dieses ist zwar wunderschön und irgendwie fast schon kitschig, dennoch kam es mir zu schnell. Nach dem Motto: "Zack - Ende". Ich habe mich überrümpelt gefühlt. Außerdem war dieses Ende so abgeschlossen, dass ich mich frage, wie Band 2 weitergehen soll. Aber ich lasse mich überraschen.

"Earth Girl - Die Prüfung" ist wirklich eine interessante Abwechslung und empfehlenswert für jeden Dystopie und Science-Fiction-Fan. Erwartungsvoll warte ich auf den zweiten Band der Reihe.

* * * 
Covergestaltung: 5/5 Punkten - Story: 4/5 Punkten  - Schreibstil: 4/5 Punkten - Emotionen: 3/5 Punkten - Charaktere: 5/5 Punkten 

Verlag:
Ich danke dem lieben Vorablesen-Team und dem rororo Verlag für die Bereitstellung dieses Leseexemplares.





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