[Rezension] Rebekka Pax: Septemberblut



Taschenbuch: 512 Seiten
Verlag: Ullstein Taschenbuch (7. Dezember 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3548282482
ISBN-13: 978-3548282480
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Fakten zur Reihe:
1.) Septemberblut


Los Angeles: Nach dem Tod ihres Bruders gelangt die schöne Amber in Besitz eines magischen Messers. Sie weiß nicht, dass es in ihrer Hand zu einer tödlichen Gefahr für Vampire wird. Völlig ahnungslos gerät sie zwischen die Fronten eines erbitterten Kampfes zweier Vampir- Clans. Und sie verliebt sich unsterblich in Julius Lawhead, der selbst auf der Suche nach dem magischen Messer ist. (Quelle: amazon.de)

 

Rebekka Pax wurde 1978 in Mülheim geboren. Nach Abschluss eines Studiums der Skandinavistik und Archäologie war sie mehrere Jahre sowohl in Amerika als auch in Deutschland beim Film tätig. In ihren Romanen schreibt Rebekka Pax über ihre zweite Heimat Los Angeles. Heute lebt sie mit zwei Katzen in ihrer Geburtsstadt und arbeitet, wenn sie nicht gerade schreibt, als Archäologische Zeichnerin.  (Quelle: amazon.de)


Leider war 'Septemberblut' von Rebekka Pax sehr enttäuschend. Vielleicht liegt dies an der Tatsache, dass ich Band 2 vor dem ersten Band der Reihe gelesen habe und deswegen schon mit den Charakteren und Handlungsorten vertraut war, dennoch habe ich mir mehr versprochen von diesem Roman.
Auch das Cover ist nicht sonderlich ansprechend, oder eher gesagt dieses Cover ist nichts besonderes. Besonders Vampirromane sind meistens mit einem Männer- oder Frauenkopf geschmückt, mit einem Bild aus einer Stadt oder dunklen Accessoires wie Kreuzen und Schwerten verziert. 'Septemberblut' hat genau Verzierungen, was eine sehr düstere Atmosphäre bei dem Leser erfüllt, welche für einen Vampirroman natürlich sehr passend ist.

Der 200 Jahre alte Vampir Julius Lawhead lebt in einem Clan in L.A.. Seine Aufgabe ist es Vampire zu jagen, die sich nicht an die Regeln der Vampirwelt halten. Curtis, Julius Meister, beauftragt ihn damit ein magisches Messer aufzuspüren, welches eine Gefahr für jeden Vampir dar stellt, besonders wenn dieses in die falschen Hände fällt. Aber nicht nur Curtis Clan sucht nach diesem Messer, sondern auch dessen Erzfeind Gordon. Der Meister des Messers ist der Vampir-Jäger Frederic, welcher den Freitod wählt um Gordon und seinem Clan zu entgehen und auch das Messer vor ihm zu beschützen. 
Dieses vererbt er seiner Schwester Amber, die bis zu diesem Zeitpunkt ein Vampirfreies Leben geführt hat. Als Julius Amber aufspürt ist dies Liebe auf den ersten Blick und die beiden verabreden sich zum Abendessen. Doch als Amber über die Vampirwelt erfährt und ihre Bestimmung  fällt sie aus allen Wolken...
Rebekka Pax Schreibstil ist sehr kärglich und enttäuschend. Sie benutzt eindeutig zu ausschmückende Beschreibungen, die Hälfte hätte es auch getan. Das Buch könnte halb so viele Seiten haben, so wirkt dieses einfach nur langwierig. Zeitweilig hatte ich das Gefühl, dass ich keine Seite weiter komme, obwohl ich lese und lese und lese. Die Seiten ziehen sich wie Kaugummi.
Schade, denn Band 2 hatte ich anders in Erinnerung. Vielleicht liegt es ja an der Tatsache, dass ich zuerst Band 2 gelesen habe und deswegen schon viel aus Rebekka Pax erzeugter Vampirwelt kenne. Dennoch hatte ich mich darauf gefreut, die Charaktere ab ihrem Entstehen und ihren ersten Handlungen kennen zu lernen. Leider entfällt durch die vielen Beschreibungen auch die Spannung. Die Szenen im Roman, die eigentlich Fingernägel zerstörend spannend hätten seien müssen, waren absolut spannungslos und plätscherten nur so vor sich hin.
Zwischenzeitig sind einige humorvolle und romantische Szenen enthalten, Gott sei Dank.

Ich konnte schon wieder blinzeln. Sah zu, wie Robert mein fehlendes Stück Finger auf dem Boden suchte und fand. Er reinigte es und sterilisierte auch meine Hand. "Haben Sie das schon öfter gemacht?", fragte Amber unsicher. "Ich habe schon so einiges gesehen, glauben Sie mir." (S. 208)
Die Charaktere und Storyidee ist eigentlich überzeugend gut, nur wurden diese leider falsch umgesetzt. Das altertümliche Vampirbild ist etwas ganz anderes, denn Vampire werden in den meisten Romanen sehr modern beschrieben und nichts erinnert mehr an den alten, schön, schauerlichen Dracula. In 'Septemberblut' schlafen die Vampire in Särgen, verbrennen an Sonnenlicht und ihr Körper nimmt eine Art Leichenstarre an, sobald die Sonne aufgeht, außerdem lassen sie sich durch die gute altbewerte Methode töden: durch einen Pflock ins Herz.

Die Handlung wird aus der Ich-Perspektive erzählt vom Protagonistin Julius Lawhead. Durch Ändern der Handlungsorte und Personen lernt der Leser alle Charaktere kennen und schätzen.
Julius ist zu Beginn des Buches alles andere als ein starker Charakter, denn er gliedert sich seinem Meister unter und hat im Grunde keine eigene Meinung und keinen eigenen Willen. Dies ändert sich aber mit und mit, besonders als Amber in sein Leben tritt. Denn Julius verliebt sich in sie und setzt alles daran sie zu beschützen. Zwischenzeitig ist er ein absoluter 'Jammerlappen', der für den Leser leicht nervig ist, denn man fragt sich, dieser Mann ist älter als 200 Jahre, wieso nimmt er sein Leben nicht endlich in die Hand? Zusätzlich wird die Handlung mit der tragischen, komplizierten Liebesgeschichte zwischen Amber und Julius dramatischer und anstrengender. Denn im Grunde beruht diese nur auf einem ewigen Hin und Her, denn die beiden kommen einfach nicht weiter. Amber ist eine selbstständige, unabhängige, selbstbewusste Frau des 21. Jahrhunderts und kommt natürlich, verständlicherweise, nicht mit den altertümlichen Sitten der Vampire zurecht. Dies alleine führt schon zu einigen Konfliktpunkten zwischen den beiden, aber natürlich ist Amber auch noch Trägerin des Messers, welches eine tödliche Gefahr für Vampire darstellt. Außerdem ist Amber alles andere als begeistert davon, dass ihr neuer Freund ein Vampir ist, denn sie hat bisland nichts von der Existenz dieser Wesen gewusst. Die Frage, ob die beiden es schaffen sich aufzuraffen beschäftigt den Leser den kompletten Roman über.
Neben Amber und Julius gibt es noch zahlreiche andere Charaktere, die der Leser aber alle kennenlernt. Curtis kleiner Clan wirkt größtenteils sehr sympatisch und für den Leser anziehend, trotzdem konnte ich mich mit niemanden identifizieren und auch nicht in die Welt die Rebekka Pax erschaffen hat, ziehen lassen.

Das Ende ist mit einem versuchten Cliffhanger bestückt, der mich aber absolut nicht reizt. Denn dieser ist weder sonderlich spannungsvoll noch reizvoll. Würde ich Band 2 nicht schon besitzen, müsste ich mir zweimal überlegen, ob ich dieses kaufe.



Rebekka Pax 'Septemberblut' ist ein sehr enttäuschender Roman, der mich leider absolut nicht überzeugt hat. Dieser Roman hat einige tolle Ansätze, zum Beispiel die Ideen der Handlung der Charaktere, dennoch wurden diese leider falsch umgesetzt.

Gesamtbewertung:

Covergestaltung: 3/5 Punkten 
Story: 3/5 Punkten  
Schreibstil: 1/5 Punkten
Emotionen: 1/5 Punkten
Charaktere: 3/5 Punkten 


Die Reihe:

 



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